Am­bu­lan­ti­sie­rung braucht die Apo­the­ke – AOK-Stu­die zeigt Rich­tung der Ge­sund­heits­ver­sor­gung von mor­gen

Millionen Behandlungen könnten ambulant kostengünstiger und ohne Qualitätsverlust erbracht werden

Mil­lio­nen Be­hand­lun­gen könn­ten am­bu­lant kos­ten­güns­ti­ger und ohne Qua­li­täts­ver­lust er­bracht wer­den

Berlin, 2. Dezember 2025

 

Eine neue Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt: In Deutschland könnten bis zu 8,9 Millionen Krankenhausfälle pro Jahr ambulant erbracht werden – ohne Qualitätsverlust und mit deutlichen Einsparungen für das Gesundheitswesen.

zur AOK-Studie

Die Studie hat alle stationären Fälle des Jahres 2024 untersucht. Das Ergebnis:

  • Rund 8,5 Millionen Fälle könnten bereits nach heutigen Kriterien ambulant behandelt werden.
  • In einem erweiterten Modell sind es sogar bis zu 8,9 Millionen Fälle, die nicht mehr stationär erfolgen müssten – und im ambulanten Bereich deutlich kostengünstiger bei gleich hoher Versorgungsqualität erbracht werden könnten.

Dazu zählen viele Eingriffe aus den Bereichen Chirurgie, HNO, Urologie, Frauenheilkunde und Innerer Medizin. Die Studie zeigt damit ein erhebliches Einsparpotenzial für das Gesundheitswesen – vorausgesetzt, die ambulanten Versorgungsstrukturen, nicht zuletzt die Vor-Ort-Apotheken, werden gestärkt.

Apotheken als zentrale Partner in der Ambulantisierung

Als niedrigschwellige, gut erreichbare und fachlich kompetente erste Anlaufstelle sorgen Apotheken für eine schnelle und sichere Arzneimittelversorgung und unterstützen Patientinnen und Patienten bei einer korrekten und wirksamen Arzneimitteltherapie. Ein flächendeckendes Netz an Vor-Ort-Apotheken ist unerlässlich, um das zusätzliche Patientenaufkommen, das im Zuge der Ambulantisierung entsteht, zuverlässig zu bewältigen und zugleich weitere Aufgaben in Prävention, Gesundheitsförderung und Früherkennung zu übernehmen – so wie es im Perspektivpapier Apotheke der Zukunft vorgesehen ist.

Damit dieser Weg gelingt, müssen Apotheken jedoch spürbar gestärkt werden. Die seit Jahren strukturell unterfinanzierten Vor-Ort-Apotheken verfügen aktuell nicht über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, um zusätzliche Versorgungsleistungen im notwendigen Umfang zu tragen. Erforderlich ist eine Anpassung des seit über 13 Jahren unveränderten staatlichen Honorars, um das fortschreitende Apothekensterben zu stoppen und die Übernahme erweiterter Versorgungsaufgaben nachhaltig zu ermöglichen.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Apotheke vor Ort als tragende Säule der ambulanten Versorgung zu stärken – für eine bessere, sichere und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in ganz Deutschland.