Gesundheitsministerin Katharina Schenk besucht Apotheke von ThAV-Vorstandsmitglied Anna Lihs
Ministerinnenbesuch in der Apotheke von Anna Lihs
Am gestrigen Abend konnte in der Apotheke von Anna Lihs, Vorstandsmitglied des Thüringer Apothekerverbandes, ein lange geplanter Termin nachgeholt werden: Thüringens Ministerin für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie, Katharina Schenk, besuchte die Vor-Ort-Apotheke, um sich ein aktuelles Bild von der Situation der Apotheken im Land zu machen.
Offener Austausch zu Reformvorhaben und Versorgungsrealität
In einem offenen, konstruktiven Gespräch diskutierten Ministerin Schenk und Anna Lihs die aktuellen politischen Entwicklungen, insbesondere den Reformvorschläge des Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetzes. Frau Lihs betonte, wie wichtig eine verlässliche, wohnortnahe Arzneimittelversorgung sowie qualitätsgesicherte pharmazeutische Dienstleistungen für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sind.
Der Austausch bot zudem Gelegenheit, Einblicke in die tägliche Arbeit einer Vor-Ort-Apotheke zu vermitteln. Am Beispiel konkreter Situationen aus dem Apothekenalltag wurde deutlich, welchen unverzichtbaren Beitrag Apotheken als niedrigschwellige, gut erreichbare Anlaufstellen leisten – sei es in der Akutversorgung, in der Medikationsberatung oder als erste Ansprechpartner bei Gesundheitsfragen.
Zentrale Forderungen der Berufsgruppe klar adressiert
Im Fokus standen die zwei zentralen Anliegen der aktuellen Reformdebatte:
- Honoraranpassung als Grundlage für wirtschaftlich stabile Apotheken
- Klare Absage an „Apotheken ohne Apotheker“, um die hohe Versorgungsqualität und Arzneimitteltherapiesicherheit zu gewährleisten
Anna Lihs machte der Ministerin deutlich, dass ein Kabinettsentwurf, der diese Themen am 17.12. nicht aufgreift, zwingend im parlamentarischen Verfahren nachgebessert werden müsse. Frau Schenk ermutigte dazu, dem Sozialministerium konkrete Änderungsanträge zuzuleiten, damit diese in den weiteren Beratungsprozess eingebracht werden können.
ARMIN 2.0: Chancen digital vernetzter Arzneimitteltherapie
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Perspektive einer bundesweiten Umsetzung zentraler Elemente des erfolgreichen Thüringer/Sächsischen Projekts ARMIN:
- Stufe 1: Kontinuierlicher Datenabgleich zur Fortschreibung des Medikationsplans
- Stufe 2: (Punktuelle) Überprüfung der Gesamtmedikation
- Stufe 3: Kontinuierliches (dauerhaftes) Medikationsmanagement als kooperative Leistung von Ärzten und Apothekern
Anna Lihs erläuterte, welche Vorteile ein ARMIN 2.0 für Arzneimitteltherapiesicherheit, sektorübergreifende Zusammenarbeit und Patientenversorgung bieten würde. Die Ministerin zeigte sich offen und unterstützend – auch wenn sie zugleich betonte, dass derzeit das laufende Reformvorhaben im Vordergrund stehe.
Wertschätzung und Dialogbereitschaft
Frau Lihs bedankte sich ausdrücklich für das große Interesse, das offene Ohr und den wertschätzenden Dialog. Der Besuch unterstreicht, wie wichtig der direkte Austausch zwischen Politik und Apothekerschaft ist – gerade in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen im Gesundheitswesen.
Der Thüringer Apothekerverband bleibt engagiert: Für starke Apotheken, verlässliche Rahmenbedingungen und eine sichere Versorgung in Thüringen.

